Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau
Dienstag, 18. Oktober 2016
Samstag, 27. Dezember 2014
Kapitel 7 - Messis
Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau
Kapitel 7 - Messis
Eine weitere Eigenart des ägyptischen Habibys ist, eine der
(nicht-) ägyptischen Ehefrau spätestens dann offenbarte, wenn es
einmal um das Thema Ausrangieren geht.
Hat die (nicht-) ägyptische Ehefrau einmal das Bedürfnis aus zu
sortieren oder gar zu entsorgen, gilt es mit aller größter Vorsicht
an dieses Vorhaben heran zu gehen.
Der ägyptische Pantoffelheld liebt sein Eigentum. Insbesondere
dann, wenn er es eigentlich gar nicht mehr braucht.
So kommt es vor, daß eine ausgedehnte Aufräum-Aktion auch gerne
mal in ein Weltkriegs-Szenario umschlägt.
Schmeißt die (nicht-) ägyptische Ehefrau wohl möglich eines der
heiß geliebten Eigentümer, des ägyptischen Ehemannes weg, ohne es
vorher mit ihm abgesprochen zu haben, ist es gegebenen falls bald
soweit, daß er danach sucht oder ihr zu verstehen gibt, daß sie es
verlegt oder gar absichtlich versteckt haben könnte.
Das zu erwartende Donnerwetter sei hier noch einmal ins Gedächtnis
gerufen.
Ägyptische Männer heben alles auf. Alles heißt hier wirklich
alles. So wird das ausgelatschte Paar Schuhe zum hundertsten Mal in
den Schrank gelegt, weil man es ja demnächst zum Schuster bringen
will, der zerbrochene Teller wieder in den Schrank zurück gestellt,
weil er ja nur eine einzige Ecke vermißt oder der Yoghurtbecher
ausgespült und in den Küchenschrank verbannt, weil man ihn
eventuell als Vorratsdose für irgend einen Kleinkram zu nutzen
gedenkt.
Zugegebener Maßen hat diese Angewohnheit, des Dauer-Aufbewahrens
durchaus ihr Gutes. So kann man noch nach Jahren nachvollziehen wann
in der Zeitung das letzte Mal der Weltuntergang angekündigt wurde
oder hat zumindest auf Jahrzehnte einen Vorrat an
Glasreinigungsutensilien parat.
Der (nicht-) ägyptischen Ehefrau mag dieses Verhalten vielleicht
ein wenig suspekt vorkommen, lebt sie doch in einer Weise, in der es
ihr spielend gelingt, eine Scheibe auch mit Hilfe anderer Mittel, als
Zeitungspapier, zu reinigen oder gar einen zerbrochenen Teller durch
einen Heilen zu ersetzen.
Dennoch sei hier noch einmal gesagt, daß der holde Hausherr sein
Eigen liebt und somit einen willkürlichen Eingriff in Selbiges nur
bedingt mit Verständnis würdigt.
Ist die (nicht-) ägyptische Ehefrau nicht vom Nutzen der
unzähligen Unnötigkeiten zu überzeugen, versucht man ihr doch
wenigstens durch Aufschub des Vorhabens zu entkommen.
Als Tip kann hier angebracht werden, daß Stück für Stück zu
einem Erfolg gelangt werden kann, wenn man sich behutsam und clever
an diese prikäre Angelegenheit heran tastet.
So macht die (nicht-) ägyptische Ehefrau gelegentlich ihren
Unmut, über die fehlenden Abstellmöglichkeiten in ihrem
Hoheitsgebiet, der Küche, durch Anklage freie Bemerkungen Luft oder
stößt ganz zufällig in regelmäßigen Abständen gegen einen vom
ägyptischen Dauermessi aufbewahrten Gegenstand.
Mit der Zeit wird er sodann damit beginnen, der (nicht-)
ägyptischen Ehefrau zu signalisieren, daß sie doch vielleicht
einmal etwas besser organisieren könne. Hier ist der Zeitpunkt
erreicht, an dem sie nun ihren lange geplanten Anschlag auf das
unnütze Gehorte, ihres Lieblings in die Tat umsetzen kann.
An dieser Stelle ist jedoch allergrößte Eile geboten! Da eine
solche Phase im Allgemeinen nur Bruchteile anhält und man
andernfalls Gefahr läuft sein Vorhaben erneut zu verschieben, sollte
die (nicht-) ägyptische Ehefrau schleunigst zum Müllsack greifen
und alles ihr Unliebsame versenken, solange noch die Zeit dafür ist.
Beschwichtigend sei hier gesagt, daß der ägyptische Nerventöter,
für sein Messi-Dasein entschuldigt ist, sind Ägypter doch in der
erstaunlichen Lage, Gegenstände bis zum Erbrechen zu nutzen und
selbst nach entgültigem Verschleiß, durch Guinessbuch-Rekord
verdächtige Methoden, wieder in Gang zu bekommen.
Abschließend kann man an dieser Stelle jeder (nicht-) ägyptischen
Ehefrau nur zur Geduld und Bedächtigkeit raten und ihr in Erinnerung
rufen, daß sich in jedem Ägypter ein kleiner oder größerer Messi
verbirgt.
Kapitel 6 - Autofahren
Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau
Kapitel 6 - Autofahren
Ein Thema, das man im Hinblick auf den ägyptischen Prinzen nicht
auslassen darf, ist die Masse an Beruhigungsmitteln, die die (nicht-)
ägyptische Ehefrau einwerfen sollte, kommt es vor, daß sie als
Beifahrerin des ägyptischen Ehemannes zu Gast ist.
Zunächst sollte sie, wenn sie es nicht bereits im Vorfeld getan
hat, dringendst nach Anschalten des Motors, den Sicherheitsgurt
anlegen und zumindest wenigstens ihr Testament gemacht haben.
Der ägyptische Verkehr ist speziell. Wie speziell zeigt sich,
wenn man sich einmal die Mühe macht einen Ameisenhaufen zu
beobachten, in den man vorher einen riesigen Stein fallen lies.
Grundsätzlich gilt die Regel, es gibt keine Regel.....
Der ägyptische Autofahrer hat immer Vorfahrt, selbst wenn er
keine hat. Zur Ausstattung des Fahrzeugs, des ägyptischen
Gaspedal-Dauertreters, gehören eine extrem gute Bremse und noch
extremere Hupe.
Diese werden natürlich mit Vorliebe bis zum Erbrechen bedient,
selbst wenn die Wirkung eher fragwürdig ist oder der Sinn der
Nutzung, selbst nach jahrzehnte-langem Studium nicht erschlossen
werden kann.
Als Ehrengast, im Auto des ägyptischen Dauerhupers, braucht die
(nicht-) ägyptische Ehefrau neben einerm fest angelegten Gurt und
einer extra Dosis Valium, vorallem extrem starke Nerven.
Sicherheitsabstand und rote Ampeln sind genauso unbeachtet, wie
das Anzeigen des Richtungswechsels durch den Blinker. Nicht selten
wird die (nicht-) ägyptische Ehefrau Zeugin, wie man in letzter
Sekunde unter ohrenbetäubendem Hupen, von der rechten Außenspur,
über 3-4 Fahrbahnen, nach links abbiegt, den gesamten rückstehenden
Verkehr in ruckartiges Bremsen versetzt um dann den sich aufregenden,
anderen Verkehrsteilnehmern, in noch aufgerechter und vorallem
lautstarker Weise deutlich zu machen, daß man doch Vorfahrt hatte
oder zumindest keine andere Möglichkeit.
Hier zeigt sich wieder das Temperament des ägyptischen
Kampfstieres, der sich natürlich sodann seiner (nicht-) ägyptischen
Ehefrau zuwendet, um von ihr den erwarteten Zuspruch für sein
Verhalten zu erfahren.
Auf keinen Fall und unter gar keinen Umständen, sollte die
(nicht-) ägyptische Ehefrau an dieser Stelle ihr Veto einlegen oder
gar versuchen, dem Chef am Steuer, die Regeln der StVo verständlich
zu machen. Dies würde unter Umständen zu einer endlos Diskussion
führen, die weit über die Ankunft am Fahrtziel hinaus ginge und so
oder so zu keinem einigenden Ergebnis führen würde.
Somit gilt als Fazit zu sagen, daß die (nicht-) ägyptische
Ehefrau tief durchatmen sollte und sich bei jedem Beginn einer
Autofahrt ins Gedächtnis ruft, daß eine solche auch irgendwann ihr
Ende findet
Kapitel 5 - Eine Wissenschaft für sich
Ehemänner sind schon komisch - der Guide für die
(nicht-) ägyptische Ehefrau
Kapitel 5 - Eine Wissenschaft für sich
Ein besonders heißes, jedoch ebenso leidiges Thema für die
(nicht-) ägyptische Ehefrau, ist die Verköstigung des
anspruchsvollen und ewig hungrigen Magens des Abendländers.
Hat sie nicht wenigstens schon ein Diplom in Physik und
Chemie, sollte sie dringenst darüber nachdenken, dieses zum
nächst möglichen Zeitpunkt nachzuholen.
Die ägyptische Küche ist speziell, genauso speziell wie die
Wünsche des Herren des Hauses.
Da man als (nicht-) ägyptische Ehefrau gelegentlich ein
vernichtendes Urteil über die liebevoll und mühsam gekochten
Speisen erhält, sei hier gesagt, daß guter Rat nicht teuer
aber anstrengend sein kann.
Am Besten befragt man in jedem Fall die ägyptische
Schwiegermutter um Rat.
Diese kennt die Vorlieben ihres allerliebsten Sohnemannes
penibelst genau und weiß um jedes noch so kleine Leckerchen und
vorallem ergeben sich aus dem zu Rate ziehen ihrerseits die
skurrielsten Kombinationen von Lebensmittel.
Es empfiehlt sich hier den gesammten Mut zusammen zu halten und
niemals, unter gar keinen Umständen, aufzugeben oder das
Handtuch zu werfen.
Da die ägyptische Schwiegermutter im Falle des um Beistand und
Hilfe konsultierenden Eheweibes gerne mal stundenlang
philosophiert und vor allem detailgenaue Anweisungen gibt, ist
anzuraten, während des andauernden Gespräches mitzuschreiben
oder noch besser ein Diktiergerät laufen zu lassen, um auch ja
keine Einzelheit zu verpassen.
Basierend auf den genauen Anweisungen der geliebten Frau
Schwiegermama, stellt die (nicht-) ägyptische Ehefrau nunmehr
jedes noch so geliebte Gericht für ihren Liebsten her, wobei
sie dann jedoch im Anschluß oftmals zu erfahren bekommt, daß sie
doch etwas falsch gemacht hat oder das Essen trotz peinlichst
genauer Befolgung der Anordnungen des Familienfeldwebels irgendwie
nicht den gewünschten Geschmack getroffen hat.
Hier sei erwähnt, daß der Geschmacksnerv des ägyptischen
Gaumens besonders ausgeprägt ist und keinerlei Veränderungen
zuläßt. Schon gar nicht, wenn es sich dabei um unbekannte
Nahrungsmittel handelt oder gar Versuche etwas Neues
einzuführen.
Setzt die (nicht-) ägyptische Ehefrau dem Ehemann leichtsinnig
und todesmutig doch eine eigens ausgewählte Kreation vor, kann
sie schon einmal beiläufig auf Durchzug schalten, denn das zu
erwartende Donnerwetter bleibt unter Garantie nicht lange aus.
Hier sei beschwichtigend zu sagen, daß man irgendwann jeden noch
so sturen Esel zur Vernunft bringen kann, wenn man nur geduldig
und vor allem clever genug ist.
Die (nicht-) ägyptische Ehefrau tut also vorerst genau das, was
ihrem über alles geliebten Nerventöter zusagt.
Kocht regelmäßig sein Leibgericht, wenn auch mindestens in jedem
zweiten Fall das Urteil eher mäßig ausfällt.
Gibt sie so ihrem über alles geliebten Spezialfall zu verstehen,
daß sie es doch wenigstens versucht und sich die allerbeste Mühe
gibt.
Irgendwann findet man dann doch überraschender Weise den
richtigen Dreh und schafft es in einem kontinuierlichen Rythmus
den Ansprüchen gerechte Speisen auf den heimischen Tisch zu
bringen.
Zudem sei an dieser Steller erwähnt, daß sich die (nicht-)
ägyptische Ehefrau dringenst aneignen sollte, aus einer zwei
Personen Mahlzeit ein Gericht für mehrerer Personen zu zaubern.
Da es gelegentlich vorkommt, daß unerwartet ein Gast zum Essen
erscheint, ist diese Fähigkeit wünschenswert und gern gesehen.
Hat die (nicht-) ägyptische Ehefrau sich erstmal mit ihrem
küchtenlichen Kriegspartner, dem ägyptischen Essen,
arrangiert, wird sie feststellen, daß es hierbei kein
Kriegsbeil gibt daß sich begraben läßt und eine weiße Flagge auch
niemals geschwungen werden wird.
Nichts desto trotz wird sie warscheinlich eh nie so gut kochen,
wie die geliebte Frau Mama des ehrenwerten Gatten,
sodaß sie zumindest guten Gewissens sagen kann, daß sie es immer
wieder bestmöglichst versucht.
Es sei aber angemerkt, daß Übung die Meisterin macht und auch
die ägyptische Küche erlernbar ist, wenn auch warscheinlich
ein Lehrprogramm bis ans Lebensende stattfinden wird.
Kapitel 4 - Warten, warten und nochmal warten
Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau
Kapitel 4 – Warten, warten und nochmal warten
Hat die (nicht-) ägyptische Ehefrau je die Definition von Zeit
erkannt, wird ihr unweigerlich bewußt, daß sämtliche Uhren und
Zeitanzeiger in ihrem Haushalt irgendwie etwas anders ticken.
Gleich oder nachher sind, im Wortschatz des ägyptischen
Ehemannes, gleichstehend mit irgendwann und nie.
Kommt es vor, daß der ägyptische Mann eine Verabredung plant,
kann man klar erkennen, daß feste Termine nicht fest sind und
abgesprochene Uhrzeiten relativ.
Fraglich ist hier, wie man präzise erklären könnte, auf wie
lang eine Zeitspanne von beispielsweise einer Stunde, im Sinne der
ägyptischen Zeitrechnung überhaupt einzugrenzen ist.
Wer je einen Nachmittaglichen Termin vereinbart hat, wird schnell
feststellen, daß ein ägyptischer Nachmittag nicht dem eines
europäischen entspricht.
Die (nicht-) ägyptische Ehefrau sollte bei der Vorbereitung auf
einen Besuch bedenken, daß , man lediglich mit Sicherheit sagen
kann, daß dieser noch im selben Jahrhundert eintrifft.
Eine Garantie kann hierrauf jedoch nicht gegeben werden.
Gibt der ägyptische Palastwächter seiner Frau die freudige
Mitteilung, daß ein Gast erwartet wird, falls dies nicht gegebenen
Falls auch erst nach dem es bereits geläutet hat geschieht, braucht
die (nicht-) ägyptische Ehefrau in der Regel gar nicht erst in
Hektik zu verfallen.
Gewöhnlich hat sie aufgrund des andauernden Appetits ihres werten
Herr Gemahls, so wie so stets etwas Süßes griffbereit und das
Teekochen beherscht sie mittlerweile nicht nur im Schlaf, sondern
auch in jedem anderen körperlichen Zustand.
Da langes Warten die (nicht-) ägyptische Ehefrau ermüden könnte
und sie durch ihre täglichen Aufgaben und Erledigungen selten einen
gleichmäßigen Schlafzyklus erhält, sollte sie sich während der
andauernden Warteperiode einige Liter Kaffee oder Tee zuführen, um
im Falle des tatsächlichen Eintreffens des erwarteten Gastes auch in
der Lage zu sein die Wünsche und Bedürfnisse ihres gastfreundlichen
Mannes, seinem Besuch gegenüber, umzusetzen.
Der Gast wird, falls der denn dann endlich erschienen ist,
natürlich gehörigst empfangen und die Dame des Hauses wird sodann
zum Dienstmädchen degradiert.
Wie es sich für eine anständige Dienstmagd gehört, steht sie
Gewähr bei Fuß in Hörweite, jedoch außer Sichtweite des Gastes,
bereit um auch das kleinste Flüstern nach jeglicher benötigten
Verköstigung wahrnehmen zu können.
Sicherheitshalber hat sie zwischenzeitlich schon einmal alles
durch gesehen und festgestellt, daß selbst ein mitternächtliches 20
Gänge Menu und mindestens die selbe Anzahl an unterschiedlichen
Erfrischungsgetränken ohne große Verzögerung hergestellt werden
können.
Hier sei nun gesagt, daß der ägyptische Mann von Natur aus
gemütlich ist.
Wenn er nicht heute kommt, kommt er morgen und wenn nicht dann,
dann ganz bestimmt an irgendeinem anderen Tag.
Aufgrund dessen, sei der (nicht-) ägyptischen Ehefrau im Vorraus
gesagt, daß sie ohne großes Nachdenken ihren Bio- und
Schlaf-Rythmus schon einmal getrost über Bord werfen kann.
Kapitel 3 - Kranke Ägypter oder der Untergang der Welt
Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die
(nicht-) ägyptische Ehefrau
Kapitel 3 - Kranke Ägypter oder der Untergang der Welt
Mal abgesehen von der extremen Leidenschaft für Mamas Kochkünste,
dem Überschuß an Testosteron und dem Hang zum verbalen
Donnerwetter, ist der ägyptische Mann äußerst sensibel.
Ganz besonders dann, wenn ihn überraschend ein Wehwechen plagt.
Zunächst wird sich versichert, daß es sich hierbei nicht um
etwas Ernstes handelt, was für einen ägyptischen Ehemann jedoch
keinen Anlaß bietet weniger zu leiden.
Der (nicht-) ägyptischen Ehefrau sei geraten, in einem solchen
Fall schon einmal vorsorglich eine gehörige Ladung Baldrian
einzuwerfen und sich auf einige Veränderungen in ihrem gewohnten
Tagesablauf einzustellen.
Ist der ägyptische Ehemann erst einmal erkrankt gibt es für sie
nur ein - Ruhe bewahren und durch halten.
Ägyptische Männer sind nicht nur sensibel, sondern vor allem
leiden sie entsetzlich.
Den Grad des Unwohlseins erkennt man bei ihm leicht an der Art und
Weise, wie er sein Unbehagen kundtut.
Je langezogener er die Vokale herraus bringt und je
herzzerreißender er vor sich hin stöhnt, desto weniger schlecht
geht es ihm wirklich.
Hier sei gesagt, daß die (nicht-) ägyptische Ehefrau natürlich
auf keinen Fall vergessen darf, die Schwiegermutter über den
lebensgefährlichen Zustand ihres Sohnes zu informieren. Eine kleine
Erkältung ist für den äyptischen Mann so, als ob er jeden
Augenblick ins Gras beißen würde.
Hat die Ehefrau ihn warm eingepackt, ihm ein stärkendes Süppchen
gekocht, natürllich nach dem Rezept von Schwiegermama und ihm den
zwanzigsten Pfefferminztee gebracht, braucht der schwer erkrankte
Patient neben eventuellen Medikamenten vor allem eine ordentliche
Portion Mitleid.
Die besorgte Ehefrau checkt somit im fünf Minuten Abstand das
Befinden ihres Mannes, ruft in regelmäßigem Rythmus bei der
Schwiegermutter an, um diese über die aktuelle Lage auf dem
Laufenden zu halten und sich selbstverständlich endlose Ratschläge
zur Versorgung des Leidenden einzuholen und setzt, wenn auch oft
unnötiger Weise, mindestens einen dieser Ratschläge in die Tat um.
Festzuhalten gilt, daß ein ägyptischer Mann wirklich grausam
leidet!
Ist er erkrankt, geht für ihn die Welt unter, wenn nicht für ihn
selbst, signalisiert er zumindest seiner Frau, daß es mit Sicherheit
in naher Zeit mit ihm zu Ende gehen wird.
Da man als gute und sorgsame Ehefrau selbstredend alles tut, um
dem ägyptischen Mann sein Martyrium so angenehm wie irgendmöglich
zu halten, informiert man sich neben den Ratschlägen der
Schwiegermutter, ebenso, wenn auch weniger häufig, bei einem Arzt.
Dieser wird in den meisten Fällen natürlich auf Hausmittel oder
freiverkäufliche Medikamente aus der Apotheke verweisen, aber man
möchte als (nicht-) ägyptische Ehefrau ja nicht für den nahenden
Tod des Erkälteten, vor sich hin vegetierenden Virenbrüters
verantwortlich sein.
Hat der Ärmste erst einmal erkannt, daß die Frau die perfekte
Krankenschwester ist, entpuppt er sich in rasendem Tempo zum
Pflegefall.
Glücklicher Weise ist das Immunsystem der meisten Ägypter sehr
robust und eine normale Erkältung hält in den seltensten Fällen
lange an.
Die (nicht-) ägyptische Ehefrau kümmert sich ganz selbstlos,
aufopfernd im 24 Stunden Dauereinsatz um ihren Angebeteten, denn je
schneller der arme, fürchterlich leidende Matrazen-Dauerwärmer von
ägyptischem Mann sein Leiden überstanden hat, desto schneller kann
auch die Frau das Baldrianpaket wieder in den Schrank legen.
Sollte es jedoch vorkommen, daß nicht er, sondern sie selbst
einmal hinterhältig von einem Grippevirus attackiert wird und es die
(nicht-) ägyptische Ehefrau selbst in dicke Decken zwingt, muß hier
aber der Fairness halber ebenso erwähnt werden, daß auch der
ägyptische Ehemann einen sehr guten Krankenpflege-Service bieten
kann.
Natürlich wir auch hier zunächst bei Mama angerufen und nach
erfolgreicher Berichterstattung, die für alle am Besten erscheinende
Behandlungsmethode ausdedbattiert.
Häufig entscheidet man dann, zu Gunsten des ägyptischen
Ehemannes, die Schwiegermutter als Hilfe ins Haus zu holen oder
gegebenen Falls die (nicht-) ägptische Patientin in das
schwiegerelterliche Haus zu verfrachten, in welchem sie dann in den
Genuß der schwiegermütterlichen Fürsorge kommt.
Dies ist dem ägyptischen Ehemann, meist die am sinnvollsten
erscheinende Lösung für seine Liebste und er willigt ganz
unbeachtet dessen, daß es der Frau im Regelfall nicht zusagt, dem
Vorschlag seiner Mutter ein.
Wer einmal die Vorzüge einer schwiegermütterlichen Krankenpflege
genießen durfte, weiß wovon hier gesprochen wird.
Da Frauen bekanntlich stark sind und der ägyptische Mann diese
Stärke schätzt und liebt, ist zu empfehlen, daß die (nicht-)
ägyptische Ehefrau alles daran setzt, daß diese kleinen,
unscheinbaren Biester von krankmachenden Bakterien, sich bloß nicht
in ihr vermehren oder gar einnisten
Kapitel 2 - Der Ton macht die Musik
Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die
(nicht-) ägyptische Ehefrau
Kapitel 2 - Der Ton macht die Musik
Ein phänomenales Ereignis für eine (nicht-) ägyptische Ehefrau
ist die Vielfalt der Oktaven, die ein ägyptischer Mann mit seiner
Stimme erzeugen kann.
Folgt man aufmerksam einem normalen Gespräch zwischen zwei
Ägyptern, ist es schwer zu unterscheiden, ob es sich hierbei um eine
Schlacht zwischen zwei Kriegsparteien oder einer Arie einer Oper
handelt.
Eine gewöhnliche Unterhaltung zwischen Ägyptern spiegelt
sämtliche Tonarten und Lautstärken wider.
Faszinierender Weise kann ein Ägypter ebenso wichtig über ein
politisches Thema diskutieren, wie auch über die Anzahl der Fussel,
welche es gilt vom Teppich zu entfernen.
Natürlich weiß ein ägyptischer Mann zu jedem nur denkbaren
Thema etwas passendes anzumerken.
Genauso selbstverständlich wie er für alles immer die passende
Lösung weiß, ist er natürlich auch in der Lage diese, seine
Meinung mit Nachdruck zu verdeutlichen.
Die (nicht-) ägyptische Ehefrau läuft häufig Gefahr, die
Lautstärke und Gestiken einer gewöhnlichen Unterhaltung
misszuinterpretieren, insbesondere dann, wenn sie der Sprache nicht
mächtig ist.
Oft hat es den Anschein, daß der Mann seinem Diskussionspartner
jeden Moment an den Hals springt und ihn in der selben Sekunde zu
erwürgen droht.
Der (nicht-) ägyptischen Ehefrau sei hier gesagt sein - es ist
alles gut.
Ägyptische Männer leiden unter einem ausgeprägten Temperament.
Wissenschaftlich ist noch nicht erforscht woher dieses rührt. Es
wird angenommen, daß die brütende Hitze der Wüste und die
mangelnde Möglichkeit der Abkühlung für dieses hitzige Gemüt
verantwortlich ist.
Auch steht zur Debatte ob nicht eventuell die Vielfalt der
Mikro-Organismen im ägyptischen Trinkwasser oder ein extremer
Überschuß an Testosteron hierfür als Ursache zu betrachten sein
könnte.
Zur Ausstattung der Handtasche einer (nicht-) ägyptischen Ehefrau
gehört eine große Packung Ohrenstöpsel. Die Lautstärke einer
Unterhaltung zwischen Ägyptern ist vergleichbar mit dem Vorbeiflug
eines Kampfjets auf Überschallgeschwindigkeit direkt am Trommelfell
vorbei. Jeder Pegel eines Dezibelmessers würde in einem solchen
Moment bis weit über den Anschlag hinaus gehen und mit großer
Warscheinlichkeit seinen Dienst quittieren.
Als (nicht-) ägyptische Ehefrau hat man als Zeuginn einer
Unterhaltung mit ägyptischen Männern zwei Möglichkeiten. Erstere
wäre die bereits erwähnten Ohrenstöpsel zu benutzen und geduldig
das Ende der Debatte abzuwarten. Letztere wäre sich der Diskussion
unauffällig zu entfernen, indem man, gastfreundlich wie man ist, für
die Parteien einen Friedenstee kocht, hierbei folgt sie natürlich
selbst aus der Küche dem Redegeschehen, welche so oder so nicht zu
überhören ist.
Der größten Fehler den die (nicht-) ägyptische Ehefrau in einer
solchen Situation machen könnte, ist nicht zu zu hören. Unabhängig
davon, ob sie die Sprache versteht oder nicht, sollte sie, als Zeugin
der Unterhaltung, dem Geschehen aufmerksam und zumindest dem Anschein
nach interessiert folgen.
Es kommt nicht selten vor, daß der testosteron gefüllte
Kampfstier von ägyptischem Mann im Laufe des Tages, oder eventuell
etwas zeitversetzt, auf jenes Geschehen zurück blickt und sich
ebenso temperamentvoll und lautstark in ein Selbstgespräch
verflüchtigt, wessen die Ehefrau dann erneut Zeugin wird.
Es kommt gelegentlich vor, daß der ägyptische Mann, sie
Themenbezogen um Rat fragt. Dies zeigt einerseits sein aufrichtiges
Interesse an ihrer Meinung, andererseits ist jedoch Vorsicht geboten,
wenn die (nicht-) ägyptische Ehefrau einen anderen Standpunkt
vertritt.
Ägyptische Männer neigen zu Selbstüberschätzung und haben vor
allem einen weit fortgeschrittenen Egoismus. Vertritt die (nicht-)
ägyptische Ehefrau einen anderen Standpunkt als er selbst, läuft
sie Gefahr ebenfalls dem Angriff des Kampfjets mit
Überschallgeschwindigkeit auf ihr Trommelfell zu werden.
Generell läßt sich hierbei eine recht einfache Lösung des
Problems aufzeigen. Bekanntlich gießt man weder Öl ins Feuer, noch
löscht man eine brennende Zunge mit Chilli. Die clevere Frau
fungiert als Ruhepol ihres Mannes. Selbst wenn es in
Streitsituationen zwischen den Ehepartnern zu hochgekochten Gemütern
kommt, ist sie oft diejenige, die zuerst die Kurve kriegt.
Besteht die kleinste Vermutung, daß die Tonlage des Mannes sich
in Richtung brüllender Löwe bewegt, sollte sie nicht die selbe
Gangart einlegen. Ägyptische Männer sind zwar selbst aktiver Part
von lautstarken Unterredungen, können dieses jedoch bei Frauen und
insbesondere bei der eigenen Ehefrau auf den Tod nicht leiden. Dies
würde unter Umständen zu einer Katastrophe führen.
Ägyptische Männer verzeihen schnell, sind aber nicht vergeßlich.
Sagt die (nicht-) ägyptische Ehefrau je ein unüberlegtes Wort,
welches ihren Mann verletzt, erinnert er sich noch hundert Jahre
später an ihren genauen Wortlaut.Umgekehrt jedoch setzt das
Erinnerungsvermögen eines Ägypters gelegentlich aus.
Beschwichtigend läßt sich aber sagen, daß der ägyptische
Vulkan von Ehemann bereits nach kürzester Zeit erloschen ist und er
genauso schnell wie er ausbrach auch wieder ruht.
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