Samstag, 27. Dezember 2014

Kapitel 7 - Messis

Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau

Kapitel 7 - Messis


Eine weitere Eigenart des ägyptischen Habibys ist, eine der (nicht-) ägyptischen Ehefrau spätestens dann offenbarte, wenn es einmal um das Thema Ausrangieren geht.

Hat die (nicht-) ägyptische Ehefrau einmal das Bedürfnis aus zu sortieren oder gar zu entsorgen, gilt es mit aller größter Vorsicht an dieses Vorhaben heran zu gehen.

Der ägyptische Pantoffelheld liebt sein Eigentum. Insbesondere dann, wenn er es eigentlich gar nicht mehr braucht.

So kommt es vor, daß eine ausgedehnte Aufräum-Aktion auch gerne mal in ein Weltkriegs-Szenario umschlägt.

Schmeißt die (nicht-) ägyptische Ehefrau wohl möglich eines der heiß geliebten Eigentümer, des ägyptischen Ehemannes weg, ohne es vorher mit ihm abgesprochen zu haben, ist es gegebenen falls bald soweit, daß er danach sucht oder ihr zu verstehen gibt, daß sie es verlegt oder gar absichtlich versteckt haben könnte.

Das zu erwartende Donnerwetter sei hier noch einmal ins Gedächtnis gerufen.

Ägyptische Männer heben alles auf. Alles heißt hier wirklich alles. So wird das ausgelatschte Paar Schuhe zum hundertsten Mal in den Schrank gelegt, weil man es ja demnächst zum Schuster bringen will, der zerbrochene Teller wieder in den Schrank zurück gestellt, weil er ja nur eine einzige Ecke vermißt oder der Yoghurtbecher ausgespült und in den Küchenschrank verbannt, weil man ihn eventuell als Vorratsdose für irgend einen Kleinkram zu nutzen gedenkt.

Zugegebener Maßen hat diese Angewohnheit, des Dauer-Aufbewahrens durchaus ihr Gutes. So kann man noch nach Jahren nachvollziehen wann in der Zeitung das letzte Mal der Weltuntergang angekündigt wurde oder hat zumindest auf Jahrzehnte einen Vorrat an Glasreinigungsutensilien parat.

Der (nicht-) ägyptischen Ehefrau mag dieses Verhalten vielleicht ein wenig suspekt vorkommen, lebt sie doch in einer Weise, in der es ihr spielend gelingt, eine Scheibe auch mit Hilfe anderer Mittel, als Zeitungspapier, zu reinigen oder gar einen zerbrochenen Teller durch einen Heilen zu ersetzen.

Dennoch sei hier noch einmal gesagt, daß der holde Hausherr sein Eigen liebt und somit einen willkürlichen Eingriff in Selbiges nur bedingt mit Verständnis würdigt.

Ist die (nicht-) ägyptische Ehefrau nicht vom Nutzen der unzähligen Unnötigkeiten zu überzeugen, versucht man ihr doch wenigstens durch Aufschub des Vorhabens zu entkommen.

Als Tip kann hier angebracht werden, daß Stück für Stück zu einem Erfolg gelangt werden kann, wenn man sich behutsam und clever an diese prikäre Angelegenheit heran tastet.

So macht die (nicht-) ägyptische Ehefrau gelegentlich ihren Unmut, über die fehlenden Abstellmöglichkeiten in ihrem Hoheitsgebiet, der Küche, durch Anklage freie Bemerkungen Luft oder stößt ganz zufällig in regelmäßigen Abständen gegen einen vom ägyptischen Dauermessi aufbewahrten Gegenstand.

Mit der Zeit wird er sodann damit beginnen, der (nicht-) ägyptischen Ehefrau zu signalisieren, daß sie doch vielleicht einmal etwas besser organisieren könne. Hier ist der Zeitpunkt erreicht, an dem sie nun ihren lange geplanten Anschlag auf das unnütze Gehorte, ihres Lieblings in die Tat umsetzen kann.

An dieser Stelle ist jedoch allergrößte Eile geboten! Da eine solche Phase im Allgemeinen nur Bruchteile anhält und man andernfalls Gefahr läuft sein Vorhaben erneut zu verschieben, sollte die (nicht-) ägyptische Ehefrau schleunigst zum Müllsack greifen und alles ihr Unliebsame versenken, solange noch die Zeit dafür ist.

Beschwichtigend sei hier gesagt, daß der ägyptische Nerventöter, für sein Messi-Dasein entschuldigt ist, sind Ägypter doch in der erstaunlichen Lage, Gegenstände bis zum Erbrechen zu nutzen und selbst nach entgültigem Verschleiß, durch Guinessbuch-Rekord verdächtige Methoden, wieder in Gang zu bekommen.

Abschließend kann man an dieser Stelle jeder (nicht-) ägyptischen Ehefrau nur zur Geduld und Bedächtigkeit raten und ihr in Erinnerung rufen, daß sich in jedem Ägypter ein kleiner oder größerer Messi verbirgt.


Kapitel 6 - Autofahren

Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau

Kapitel 6 - Autofahren



Ein Thema, das man im Hinblick auf den ägyptischen Prinzen nicht auslassen darf, ist die Masse an Beruhigungsmitteln, die die (nicht-) ägyptische Ehefrau einwerfen sollte, kommt es vor, daß sie als Beifahrerin des ägyptischen Ehemannes zu Gast ist.

Zunächst sollte sie, wenn sie es nicht bereits im Vorfeld getan hat, dringendst nach Anschalten des Motors, den Sicherheitsgurt anlegen und zumindest wenigstens ihr Testament gemacht haben.

Der ägyptische Verkehr ist speziell. Wie speziell zeigt sich, wenn man sich einmal die Mühe macht einen Ameisenhaufen zu beobachten, in den man vorher einen riesigen Stein fallen lies.

Grundsätzlich gilt die Regel, es gibt keine Regel.....

Der ägyptische Autofahrer hat immer Vorfahrt, selbst wenn er keine hat. Zur Ausstattung des Fahrzeugs, des ägyptischen Gaspedal-Dauertreters, gehören eine extrem gute Bremse und noch extremere Hupe.

Diese werden natürlich mit Vorliebe bis zum Erbrechen bedient, selbst wenn die Wirkung eher fragwürdig ist oder der Sinn der Nutzung, selbst nach jahrzehnte-langem Studium nicht erschlossen werden kann.

Als Ehrengast, im Auto des ägyptischen Dauerhupers, braucht die (nicht-) ägyptische Ehefrau neben einerm fest angelegten Gurt und einer extra Dosis Valium, vorallem extrem starke Nerven. 

Sicherheitsabstand und rote Ampeln sind genauso unbeachtet, wie das Anzeigen des Richtungswechsels durch den Blinker. Nicht selten wird die (nicht-) ägyptische Ehefrau Zeugin, wie man in letzter Sekunde unter ohrenbetäubendem Hupen, von der rechten Außenspur, über 3-4 Fahrbahnen, nach links abbiegt, den gesamten rückstehenden Verkehr in ruckartiges Bremsen versetzt um dann den sich aufregenden, anderen Verkehrsteilnehmern, in noch aufgerechter und vorallem lautstarker Weise deutlich zu machen, daß man doch Vorfahrt hatte oder zumindest keine andere Möglichkeit.

Hier zeigt sich wieder das Temperament des ägyptischen Kampfstieres, der sich natürlich sodann seiner (nicht-) ägyptischen Ehefrau zuwendet, um von ihr den erwarteten Zuspruch für sein Verhalten zu erfahren.

Auf keinen Fall und unter gar keinen Umständen, sollte die (nicht-) ägyptische Ehefrau an dieser Stelle ihr Veto einlegen oder gar versuchen, dem Chef am Steuer, die Regeln der StVo verständlich zu machen. Dies würde unter Umständen zu einer endlos Diskussion führen, die weit über die Ankunft am Fahrtziel hinaus ginge und so oder so zu keinem einigenden Ergebnis führen würde.

Somit gilt als Fazit zu sagen, daß die (nicht-) ägyptische Ehefrau tief durchatmen sollte und sich bei jedem Beginn einer Autofahrt ins Gedächtnis ruft, daß eine solche auch irgendwann ihr Ende findet

Kapitel 5 - Eine Wissenschaft für sich

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Kapitel 5 - Eine Wissenschaft für sich


Ein besonders heißes, jedoch ebenso leidiges Thema für die (nicht-) ägyptische Ehefrau, ist die Verköstigung des anspruchsvollen und ewig hungrigen Magens des Abendländers.

Hat sie nicht wenigstens schon ein Diplom in Physik und Chemie, sollte sie dringenst darüber nachdenken, dieses zum nächst möglichen Zeitpunkt nachzuholen.

Die ägyptische Küche ist speziell, genauso speziell wie die Wünsche des Herren des Hauses.

Da man als (nicht-) ägyptische Ehefrau gelegentlich ein vernichtendes Urteil über die liebevoll und mühsam gekochten Speisen erhält, sei hier gesagt, daß guter Rat nicht teuer aber anstrengend sein kann.

Am Besten befragt man in jedem Fall die ägyptische Schwiegermutter um Rat.
Diese kennt die Vorlieben ihres allerliebsten Sohnemannes penibelst genau und weiß um jedes noch so kleine Leckerchen und vorallem ergeben sich aus dem zu Rate ziehen ihrerseits die skurrielsten Kombinationen von Lebensmittel.

Es empfiehlt sich hier den gesammten Mut zusammen zu halten und niemals, unter gar keinen Umständen, aufzugeben oder das Handtuch zu werfen.

Da die ägyptische Schwiegermutter im Falle des um Beistand und Hilfe konsultierenden Eheweibes gerne mal stundenlang philosophiert und vor allem detailgenaue Anweisungen gibt, ist anzuraten, während des andauernden Gespräches mitzuschreiben oder noch besser ein Diktiergerät laufen zu lassen, um auch ja keine Einzelheit zu verpassen.

Basierend auf den genauen Anweisungen der geliebten Frau Schwiegermama, stellt die (nicht-) ägyptische Ehefrau nunmehr jedes noch so geliebte Gericht für ihren Liebsten her, wobei sie dann jedoch im Anschluß oftmals zu erfahren bekommt, daß sie doch etwas falsch gemacht hat oder das Essen trotz peinlichst genauer Befolgung der Anordnungen des Familienfeldwebels irgendwie nicht den gewünschten Geschmack getroffen hat.

Hier sei erwähnt, daß der Geschmacksnerv des ägyptischen Gaumens besonders ausgeprägt ist und keinerlei Veränderungen zuläßt. Schon gar nicht, wenn es sich dabei um unbekannte Nahrungsmittel handelt oder gar Versuche etwas Neues einzuführen.

Setzt die (nicht-) ägyptische Ehefrau dem Ehemann leichtsinnig und todesmutig doch eine eigens ausgewählte Kreation vor, kann sie schon einmal beiläufig auf Durchzug schalten, denn das zu erwartende Donnerwetter bleibt unter Garantie nicht lange aus.

Hier sei beschwichtigend zu sagen, daß man irgendwann jeden noch so sturen Esel zur Vernunft bringen kann, wenn man nur geduldig und vor allem clever genug ist.

Die (nicht-) ägyptische Ehefrau tut also vorerst genau das, was ihrem über alles geliebten Nerventöter zusagt.
Kocht regelmäßig sein Leibgericht, wenn auch mindestens in jedem zweiten Fall das Urteil eher mäßig ausfällt.
Gibt sie so ihrem über alles geliebten Spezialfall zu verstehen, daß sie es doch wenigstens versucht und sich die allerbeste Mühe gibt.

Irgendwann findet man dann doch überraschender Weise den richtigen Dreh und schafft es in einem kontinuierlichen Rythmus den Ansprüchen gerechte Speisen auf den heimischen Tisch zu bringen. 

Zudem sei an dieser Steller erwähnt, daß sich die (nicht-) ägyptische Ehefrau dringenst aneignen sollte, aus einer zwei Personen Mahlzeit ein Gericht für mehrerer Personen zu zaubern.
Da es gelegentlich vorkommt, daß unerwartet ein Gast zum Essen erscheint, ist diese Fähigkeit wünschenswert und gern gesehen.

Hat die (nicht-) ägyptische Ehefrau sich erstmal mit ihrem küchtenlichen Kriegspartner, dem ägyptischen Essen, arrangiert, wird sie feststellen, daß es hierbei kein Kriegsbeil gibt daß sich begraben läßt und eine weiße Flagge auch niemals geschwungen werden wird.

Nichts desto trotz wird sie warscheinlich eh nie so gut kochen, wie die geliebte Frau Mama des ehrenwerten Gatten,
sodaß sie zumindest guten Gewissens sagen kann, daß sie es immer wieder bestmöglichst versucht. 

Es sei aber angemerkt, daß Übung die Meisterin macht und auch die ägyptische Küche erlernbar ist, wenn auch warscheinlich ein Lehrprogramm bis ans Lebensende stattfinden wird.

Kapitel 4 - Warten, warten und nochmal warten

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Kapitel 4 – Warten, warten und nochmal warten


Hat die (nicht-) ägyptische Ehefrau je die Definition von Zeit erkannt, wird ihr unweigerlich bewußt, daß sämtliche Uhren und Zeitanzeiger in ihrem Haushalt irgendwie etwas anders ticken.

Gleich oder nachher sind, im Wortschatz des ägyptischen Ehemannes, gleichstehend mit irgendwann und nie.

Kommt es vor, daß der ägyptische Mann eine Verabredung plant, kann man klar erkennen, daß feste Termine nicht fest sind und abgesprochene Uhrzeiten relativ.
Fraglich ist hier, wie man präzise erklären könnte, auf wie lang eine Zeitspanne von beispielsweise einer Stunde, im Sinne der ägyptischen Zeitrechnung überhaupt einzugrenzen ist.

Wer je einen Nachmittaglichen Termin vereinbart hat, wird schnell feststellen, daß ein ägyptischer Nachmittag nicht dem eines europäischen entspricht.

Die (nicht-) ägyptische Ehefrau sollte bei der Vorbereitung auf einen Besuch bedenken, daß , man lediglich mit Sicherheit sagen kann, daß dieser noch im selben Jahrhundert eintrifft.

Eine Garantie kann hierrauf jedoch nicht gegeben werden.

Gibt der ägyptische Palastwächter seiner Frau die freudige Mitteilung, daß ein Gast erwartet wird, falls dies nicht gegebenen Falls auch erst nach dem es bereits geläutet hat geschieht, braucht die (nicht-) ägyptische Ehefrau in der Regel gar nicht erst in Hektik zu verfallen.

Gewöhnlich hat sie aufgrund des andauernden Appetits ihres werten Herr Gemahls, so wie so stets etwas Süßes griffbereit und das Teekochen beherscht sie mittlerweile nicht nur im Schlaf, sondern auch in jedem anderen körperlichen Zustand.

Da langes Warten die (nicht-) ägyptische Ehefrau ermüden könnte und sie durch ihre täglichen Aufgaben und Erledigungen selten einen gleichmäßigen Schlafzyklus erhält, sollte sie sich während der andauernden Warteperiode einige Liter Kaffee oder Tee zuführen, um im Falle des tatsächlichen Eintreffens des erwarteten Gastes auch in der Lage zu sein die Wünsche und Bedürfnisse ihres gastfreundlichen Mannes, seinem Besuch gegenüber, umzusetzen.

Der Gast wird, falls der denn dann endlich erschienen ist, natürlich gehörigst empfangen und die Dame des Hauses wird sodann zum Dienstmädchen degradiert.
Wie es sich für eine anständige Dienstmagd gehört, steht sie Gewähr bei Fuß in Hörweite, jedoch außer Sichtweite des Gastes, bereit um auch das kleinste Flüstern nach jeglicher benötigten Verköstigung wahrnehmen zu können.

Sicherheitshalber hat sie zwischenzeitlich schon einmal alles durch gesehen und festgestellt, daß selbst ein mitternächtliches 20 Gänge Menu und mindestens die selbe Anzahl an unterschiedlichen Erfrischungsgetränken ohne große Verzögerung hergestellt werden können.

Hier sei nun gesagt, daß der ägyptische Mann von Natur aus gemütlich ist.

Wenn er nicht heute kommt, kommt er morgen und wenn nicht dann, dann ganz bestimmt an irgendeinem anderen Tag.

Aufgrund dessen, sei der (nicht-) ägyptischen Ehefrau im Vorraus gesagt, daß sie ohne großes Nachdenken ihren Bio- und Schlaf-Rythmus schon einmal getrost über Bord werfen kann.



Kapitel 3 - Kranke Ägypter oder der Untergang der Welt

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Kapitel 3 - Kranke Ägypter oder der Untergang der Welt


Mal abgesehen von der extremen Leidenschaft für Mamas Kochkünste, dem Überschuß an Testosteron und dem Hang zum verbalen Donnerwetter, ist der ägyptische Mann äußerst sensibel.

Ganz besonders dann, wenn ihn überraschend ein Wehwechen plagt.
Zunächst wird sich versichert, daß es sich hierbei nicht um etwas Ernstes handelt, was für einen ägyptischen Ehemann jedoch keinen Anlaß bietet weniger zu leiden.
Der (nicht-) ägyptischen Ehefrau sei geraten, in einem solchen Fall schon einmal vorsorglich eine gehörige Ladung Baldrian einzuwerfen und sich auf einige Veränderungen in ihrem gewohnten Tagesablauf einzustellen.
Ist der ägyptische Ehemann erst einmal erkrankt gibt es für sie nur ein - Ruhe bewahren und durch halten.

Ägyptische Männer sind nicht nur sensibel, sondern vor allem leiden sie entsetzlich.
Den Grad des Unwohlseins erkennt man bei ihm leicht an der Art und Weise, wie er sein Unbehagen kundtut.

Je langezogener er die Vokale herraus bringt und je herzzerreißender er vor sich hin stöhnt, desto weniger schlecht geht es ihm wirklich.

Hier sei gesagt, daß die (nicht-) ägyptische Ehefrau natürlich auf keinen Fall vergessen darf, die Schwiegermutter über den lebensgefährlichen Zustand ihres Sohnes zu informieren. Eine kleine Erkältung ist für den äyptischen Mann so, als ob er jeden Augenblick ins Gras beißen würde.

Hat die Ehefrau ihn warm eingepackt, ihm ein stärkendes Süppchen gekocht, natürllich nach dem Rezept von Schwiegermama und ihm den zwanzigsten Pfefferminztee gebracht, braucht der schwer erkrankte Patient neben eventuellen Medikamenten vor allem eine ordentliche Portion Mitleid.

Die besorgte Ehefrau checkt somit im fünf Minuten Abstand das Befinden ihres Mannes, ruft in regelmäßigem Rythmus bei der Schwiegermutter an, um diese über die aktuelle Lage auf dem Laufenden zu halten und sich selbstverständlich endlose Ratschläge zur Versorgung des Leidenden einzuholen und setzt, wenn auch oft unnötiger Weise, mindestens einen dieser Ratschläge in die Tat um.

Festzuhalten gilt, daß ein ägyptischer Mann wirklich grausam leidet!

Ist er erkrankt, geht für ihn die Welt unter, wenn nicht für ihn selbst, signalisiert er zumindest seiner Frau, daß es mit Sicherheit in naher Zeit mit ihm zu Ende gehen wird.

Da man als gute und sorgsame Ehefrau selbstredend alles tut, um dem ägyptischen Mann sein Martyrium so angenehm wie irgendmöglich zu halten, informiert man sich neben den Ratschlägen der Schwiegermutter, ebenso, wenn auch weniger häufig, bei einem Arzt. Dieser wird in den meisten Fällen natürlich auf Hausmittel oder freiverkäufliche Medikamente aus der Apotheke verweisen, aber man möchte als (nicht-) ägyptische Ehefrau ja nicht für den nahenden Tod des Erkälteten, vor sich hin vegetierenden Virenbrüters verantwortlich sein.

Hat der Ärmste erst einmal erkannt, daß die Frau die perfekte Krankenschwester ist, entpuppt er sich in rasendem Tempo zum Pflegefall.
Glücklicher Weise ist das Immunsystem der meisten Ägypter sehr robust und eine normale Erkältung hält in den seltensten Fällen lange an.

Die (nicht-) ägyptische Ehefrau kümmert sich ganz selbstlos, aufopfernd im 24 Stunden Dauereinsatz um ihren Angebeteten, denn je schneller der arme, fürchterlich leidende Matrazen-Dauerwärmer von ägyptischem Mann sein Leiden überstanden hat, desto schneller kann auch die Frau das Baldrianpaket wieder in den Schrank legen.
Sollte es jedoch vorkommen, daß nicht er, sondern sie selbst einmal hinterhältig von einem Grippevirus attackiert wird und es die (nicht-) ägyptische Ehefrau selbst in dicke Decken zwingt, muß hier aber der Fairness halber ebenso erwähnt werden, daß auch der ägyptische Ehemann einen sehr guten Krankenpflege-Service bieten kann.
Natürlich wir auch hier zunächst bei Mama angerufen und nach erfolgreicher Berichterstattung, die für alle am Besten erscheinende Behandlungsmethode ausdedbattiert.

Häufig entscheidet man dann, zu Gunsten des ägyptischen Ehemannes, die Schwiegermutter als Hilfe ins Haus zu holen oder gegebenen Falls die (nicht-) ägptische Patientin in das schwiegerelterliche Haus zu verfrachten, in welchem sie dann in den Genuß der schwiegermütterlichen Fürsorge kommt.

Dies ist dem ägyptischen Ehemann, meist die am sinnvollsten erscheinende Lösung für seine Liebste und er willigt ganz unbeachtet dessen, daß es der Frau im Regelfall nicht zusagt, dem Vorschlag seiner Mutter ein.
Wer einmal die Vorzüge einer schwiegermütterlichen Krankenpflege genießen durfte, weiß wovon hier gesprochen wird.

Da Frauen bekanntlich stark sind und der ägyptische Mann diese Stärke schätzt und liebt, ist zu empfehlen, daß die (nicht-) ägyptische Ehefrau alles daran setzt, daß diese kleinen, unscheinbaren Biester von krankmachenden Bakterien, sich bloß nicht in ihr vermehren oder gar einnisten



Kapitel 2 - Der Ton macht die Musik

Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau

Kapitel 2 - Der Ton macht die Musik


Ein phänomenales Ereignis für eine (nicht-) ägyptische Ehefrau ist die Vielfalt der Oktaven, die ein ägyptischer Mann mit seiner Stimme erzeugen kann.
Folgt man aufmerksam einem normalen Gespräch zwischen zwei Ägyptern, ist es schwer zu unterscheiden, ob es sich hierbei um eine Schlacht zwischen zwei Kriegsparteien oder einer Arie einer Oper handelt.

Eine gewöhnliche Unterhaltung zwischen Ägyptern spiegelt sämtliche Tonarten und Lautstärken wider.

Faszinierender Weise kann ein Ägypter ebenso wichtig über ein politisches Thema diskutieren, wie auch über die Anzahl der Fussel, welche es gilt vom Teppich zu entfernen.
Natürlich weiß ein ägyptischer Mann zu jedem nur denkbaren Thema etwas passendes anzumerken.
Genauso selbstverständlich wie er für alles immer die passende Lösung weiß, ist er natürlich auch in der Lage diese, seine Meinung mit Nachdruck zu verdeutlichen.

Die (nicht-) ägyptische Ehefrau läuft häufig Gefahr, die Lautstärke und Gestiken einer gewöhnlichen Unterhaltung misszuinterpretieren, insbesondere dann, wenn sie der Sprache nicht mächtig ist.
Oft hat es den Anschein, daß der Mann seinem Diskussionspartner jeden Moment an den Hals springt und ihn in der selben Sekunde zu erwürgen droht.

Der (nicht-) ägyptischen Ehefrau sei hier gesagt sein - es ist alles gut.

Ägyptische Männer leiden unter einem ausgeprägten Temperament. Wissenschaftlich ist noch nicht erforscht woher dieses rührt. Es wird angenommen, daß die brütende Hitze der Wüste und die mangelnde Möglichkeit der Abkühlung für dieses hitzige Gemüt verantwortlich ist.
Auch steht zur Debatte ob nicht eventuell die Vielfalt der Mikro-Organismen im ägyptischen Trinkwasser oder ein extremer Überschuß an Testosteron hierfür als Ursache zu betrachten sein könnte.

Zur Ausstattung der Handtasche einer (nicht-) ägyptischen Ehefrau gehört eine große Packung Ohrenstöpsel. Die Lautstärke einer Unterhaltung zwischen Ägyptern ist vergleichbar mit dem Vorbeiflug eines Kampfjets auf Überschallgeschwindigkeit direkt am Trommelfell vorbei. Jeder Pegel eines Dezibelmessers würde in einem solchen Moment bis weit über den Anschlag hinaus gehen und mit großer Warscheinlichkeit seinen Dienst quittieren.

Als (nicht-) ägyptische Ehefrau hat man als Zeuginn einer Unterhaltung mit ägyptischen Männern zwei Möglichkeiten. Erstere wäre die bereits erwähnten Ohrenstöpsel zu benutzen und geduldig das Ende der Debatte abzuwarten. Letztere wäre sich der Diskussion unauffällig zu entfernen, indem man, gastfreundlich wie man ist, für die Parteien einen Friedenstee kocht, hierbei folgt sie natürlich selbst aus der Küche dem Redegeschehen, welche so oder so nicht zu überhören ist.

Der größten Fehler den die (nicht-) ägyptische Ehefrau in einer solchen Situation machen könnte, ist nicht zu zu hören. Unabhängig davon, ob sie die Sprache versteht oder nicht, sollte sie, als Zeugin der Unterhaltung, dem Geschehen aufmerksam und zumindest dem Anschein nach interessiert folgen.

Es kommt nicht selten vor, daß der testosteron gefüllte Kampfstier von ägyptischem Mann im Laufe des Tages, oder eventuell etwas zeitversetzt, auf jenes Geschehen zurück blickt und sich ebenso temperamentvoll und lautstark in ein Selbstgespräch verflüchtigt, wessen die Ehefrau dann erneut Zeugin wird.
Es kommt gelegentlich vor, daß der ägyptische Mann, sie Themenbezogen um Rat fragt. Dies zeigt einerseits sein aufrichtiges Interesse an ihrer Meinung, andererseits ist jedoch Vorsicht geboten, wenn die (nicht-) ägyptische Ehefrau einen anderen Standpunkt vertritt.

Ägyptische Männer neigen zu Selbstüberschätzung und haben vor allem einen weit fortgeschrittenen Egoismus. Vertritt die (nicht-) ägyptische Ehefrau einen anderen Standpunkt als er selbst, läuft sie Gefahr ebenfalls dem Angriff des Kampfjets mit Überschallgeschwindigkeit auf ihr Trommelfell zu werden.

Generell läßt sich hierbei eine recht einfache Lösung des Problems aufzeigen. Bekanntlich gießt man weder Öl ins Feuer, noch löscht man eine brennende Zunge mit Chilli. Die clevere Frau fungiert als Ruhepol ihres Mannes. Selbst wenn es in Streitsituationen zwischen den Ehepartnern zu hochgekochten Gemütern kommt, ist sie oft diejenige, die zuerst die Kurve kriegt.

Besteht die kleinste Vermutung, daß die Tonlage des Mannes sich in Richtung brüllender Löwe bewegt, sollte sie nicht die selbe Gangart einlegen. Ägyptische Männer sind zwar selbst aktiver Part von lautstarken Unterredungen, können dieses jedoch bei Frauen und insbesondere bei der eigenen Ehefrau auf den Tod nicht leiden. Dies würde unter Umständen zu einer Katastrophe führen.

Ägyptische Männer verzeihen schnell, sind aber nicht vergeßlich. Sagt die (nicht-) ägyptische Ehefrau je ein unüberlegtes Wort, welches ihren Mann verletzt, erinnert er sich noch hundert Jahre später an ihren genauen Wortlaut.Umgekehrt jedoch setzt das Erinnerungsvermögen eines Ägypters gelegentlich aus.

Beschwichtigend läßt sich aber sagen, daß der ägyptische Vulkan von Ehemann bereits nach kürzester Zeit erloschen ist und er genauso schnell wie er ausbrach auch wieder ruht.


Kapitel 1 - Der ägyptische Ehemann

Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau

Kapitel 1 -Der ägyptische Ehemann


Zunächst einmal muß man definieren was ist ein Ägypter. Ein ägyptischer Mann unterscheidet sich in zwei Dingen von europäischen Männern.
Erstens er ist Ägypter und zweitens er ist Ägypter.

Betrachtet man den ägyptischen Mann, sind schnell Vergleiche mit Dreijährigen, die mitten in ihrer Trotzphase stecken, zu ziehen. Denkt man sich die wütend stampfenden Beinchen und das auf den Boden schmeißen weg, erkennt man schnell eine gewisse Ähnlichkeit.

Ägyptische Männer haben drei ganz spezielle Eigenschaften.

Zu allererst sollte, die (nicht-) ägyptische Ehefrau sich folgendes verinnerlichen: Sie ist nicht Mama!
Ägyptische Mamas sind die Besten. Sie haben immer Recht, auch wenn sie im Unrecht sind. Sie kochen besser als jede Ehefrau es je könnte und sie machen generell alles so, wie der ägyptische Mann es wünscht.
Hört eine ägyptischer Ehemann je ein schlechtes oder verurteilendes Wort über seine Mutter, ist das wie eine Scheidungsantrag.
Falls die (nicht-) ägyptische Frau einmal ein Anliegen bezüglich ihrer Schwiegermutter haben sollte, ist besondere Vorsicht und extremstes Feingefühl geboten.

Zudem entwickelt sich ein ägyptischer Mann bei voranschreitender Beziehung immer mehr in die Babyphase zurück.

Hier muß zwar angemerkt werden, daß viele Ägypter im allgemeinen, sowohl männlich, als auch weiblich, äußerst intelligent, flexibel und vor allem kreativ sind, jedoch mutieren einige von diesen Musterexemplaren nach einer Weile zu einem Jogginghosen tragendem King-Kong des Hauses.

Ein ägyptischer Mann liebt es bemuttert zu werden.
Grundsätzlich braucht er ständig Aufmerksamkeit und Zuneigung, was wieder an den Dreijährigen erinnert.

Ist die Ehefrau mit ihrer täglichen Arbeit fertig und meint sich nun ausruhen zu können. Alles ist geputzt und gewienert, die Kinder im Bett und auch der letzte Wasserfleck auf der Spüle weg poliert, braucht der ägyptische Mann erstmal einen genüßlichen Tee, ach und Hunger hat man übrigens auch noch.

Eine (nicht-) ägyptische Ehefrau hat erst dann Feierabend, wenn der Ehemann bereits im Bett liegt und sie sich mehrmals versichert hat, daß er auch wirklich keine Wünsche mehr hat.

Ein ägyptischer Ehemann ist immer der Boss.
Ägyptische Männer lieben starke Frauen, aber - und hier müßte man dieses "aber" eigentlich in überdimensionalen Großbuchstaben schreiben, er haßt das Gefühl eine Frau an seiner Seite zu haben, die glaubt oder schlimmer noch, ihm signalisiert und zu spüren gibt, daß sie ihm überlegen ist.

Viele ägyptische (und auch einige nicht ägyptische) Frauen neigen zu allerlei Spielerein und Tricks, um von ihrem Ehemann das gewünschte zu erhalten oder jenes durch zu setzen, was sie sich in ihrem Dickkopf, natürlich unter Beiberatung der gesammten Familie ihrerseids und einigen Freundinnen, zurecht gelegt hat. Sie können schon von Kindesbeinen an auf Komando weinen und sind in der erstaunlichen Lage, einen so herzzerreißenden Gesichtsausdruck zu erzeugen, daß selbst der berühmte Hundeblick dadurch seine Wirkung verliert.

Funktioniert die "Tränen-Mitleid erregen-Schmollmund-Phase" nicht, entpuppt sie sich plötzlich, ohne Vorwarnung als Furie. Sie schreit lauthals und unter Sturzbach artigen Tränen ihre Wut und Entrüstung heraus, unbeachtet dessen, daß es die gesammelte Nachbarschaft mitbekommt und konsultiert zeitgleich sowohl ihre, wie auch seine gesammte Familie, um über die ach so schlimme Situation zu berichten.

Dies ist ein absolut rotes Tuch für den ägyptischen Ehemann.
Sie bevorzugen Frauen, die stark sind, nicht nur nach Außen, sondern vor allem in der partnerschaftlichen Ebene. In Streitsituationen sollte die (nicht-) ägyptische Ehefrau daher gemäßigt und überlegt vorgehen.

Zu guter Letzt der wichtigste Punkt überhaupt. Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Schaut man sich die ägyptische Lebensweise an, könnte man meinen, daß dieses Sprichwort hier seinen Ursprung fand.
Die ägyptische Küche ist einzigartig. Sie ist eine Ansammlung weltweit verbreiter Spezialitäten mit einzelnen Abwandlungen.
Wer sich an der ägyptischen Küche versucht, sollte zur Vorbereitung ein Physikstudium in Betracht ziehen.

Ägyptische Männer essen für ihr Leben gern, natürlich am Liebsten bei Mama. Die (nicht-) ägyptische Ehefrau sollte daher ihr Hauptaugenmerk auf dieses wichtige Thema legen. Experimente sind hier fehl am Platz, der Ägypter ißt nur, was er von Mama her kennt. Probiert er doch mal etwas Unbekanntes, kommt es meist zu einem vernichtenden Urteil. Nun sollte sich die (nicht-) ägyptische Ehefrau davon jedoch nicht entmutigen lassen. Da sie in den Augen ihres Mannes so oder so nie so gut kochen wird wie Mama, könnte man meinen, daß sie sich daher auch nicht so dermaßen ins Zeug zu legen bräuchte. Weit gefehlt. Je besser die Frau kocht, wenn sie dennoch selbst auf einem 10 Sterne - Niveau niemals Mamas Kochkunst erreicht, desto glücklicher und zufriedener ihr Mann.

Wenn die Ehefrau sich dieses verinnerlicht, dann werden ihr viele Situationen gar nicht mehr so problematisch erscheinen und so ziemlich alles erhält eine andere Sicht der Dinge.


Vorwort

         Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau

  Vorwort

Dieser Guide entstand aus einer Laune heraus.

Eigene Erfahrungen spiegeln sich hier genauso wieder, wie Erzählungen von Freunden und Beobachtungen, die in anderen Ehen gemacht wurden.

Oft wurde ich, selbst in einer glücklichen und gut funktionierenden Ehe mit einem Ägypter, um Rat gefragt, von Mädels, die ebenfalls mit einem solchen Exemplar des Abendlandes verheiratet oder in Beziehung sind.

Daher habe ich mir gedacht: "Warum nicht einfach mal alles auf Papier bringen?"

Wer diesen Guide liest, wird schnell erkennen, daß er mit einem großen Augenzwinkern geschrieben wurde.

Nicht alles ist wirklich ernst gemeint.


Viel Spaß