Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau
Kapitel 4 – Warten, warten und nochmal warten
Hat die (nicht-) ägyptische Ehefrau je die Definition von Zeit
erkannt, wird ihr unweigerlich bewußt, daß sämtliche Uhren und
Zeitanzeiger in ihrem Haushalt irgendwie etwas anders ticken.
Gleich oder nachher sind, im Wortschatz des ägyptischen
Ehemannes, gleichstehend mit irgendwann und nie.
Kommt es vor, daß der ägyptische Mann eine Verabredung plant,
kann man klar erkennen, daß feste Termine nicht fest sind und
abgesprochene Uhrzeiten relativ.
Fraglich ist hier, wie man präzise erklären könnte, auf wie
lang eine Zeitspanne von beispielsweise einer Stunde, im Sinne der
ägyptischen Zeitrechnung überhaupt einzugrenzen ist.
Wer je einen Nachmittaglichen Termin vereinbart hat, wird schnell
feststellen, daß ein ägyptischer Nachmittag nicht dem eines
europäischen entspricht.
Die (nicht-) ägyptische Ehefrau sollte bei der Vorbereitung auf
einen Besuch bedenken, daß , man lediglich mit Sicherheit sagen
kann, daß dieser noch im selben Jahrhundert eintrifft.
Eine Garantie kann hierrauf jedoch nicht gegeben werden.
Gibt der ägyptische Palastwächter seiner Frau die freudige
Mitteilung, daß ein Gast erwartet wird, falls dies nicht gegebenen
Falls auch erst nach dem es bereits geläutet hat geschieht, braucht
die (nicht-) ägyptische Ehefrau in der Regel gar nicht erst in
Hektik zu verfallen.
Gewöhnlich hat sie aufgrund des andauernden Appetits ihres werten
Herr Gemahls, so wie so stets etwas Süßes griffbereit und das
Teekochen beherscht sie mittlerweile nicht nur im Schlaf, sondern
auch in jedem anderen körperlichen Zustand.
Da langes Warten die (nicht-) ägyptische Ehefrau ermüden könnte
und sie durch ihre täglichen Aufgaben und Erledigungen selten einen
gleichmäßigen Schlafzyklus erhält, sollte sie sich während der
andauernden Warteperiode einige Liter Kaffee oder Tee zuführen, um
im Falle des tatsächlichen Eintreffens des erwarteten Gastes auch in
der Lage zu sein die Wünsche und Bedürfnisse ihres gastfreundlichen
Mannes, seinem Besuch gegenüber, umzusetzen.
Der Gast wird, falls der denn dann endlich erschienen ist,
natürlich gehörigst empfangen und die Dame des Hauses wird sodann
zum Dienstmädchen degradiert.
Wie es sich für eine anständige Dienstmagd gehört, steht sie
Gewähr bei Fuß in Hörweite, jedoch außer Sichtweite des Gastes,
bereit um auch das kleinste Flüstern nach jeglicher benötigten
Verköstigung wahrnehmen zu können.
Sicherheitshalber hat sie zwischenzeitlich schon einmal alles
durch gesehen und festgestellt, daß selbst ein mitternächtliches 20
Gänge Menu und mindestens die selbe Anzahl an unterschiedlichen
Erfrischungsgetränken ohne große Verzögerung hergestellt werden
können.
Hier sei nun gesagt, daß der ägyptische Mann von Natur aus
gemütlich ist.
Wenn er nicht heute kommt, kommt er morgen und wenn nicht dann,
dann ganz bestimmt an irgendeinem anderen Tag.
Aufgrund dessen, sei der (nicht-) ägyptischen Ehefrau im Vorraus
gesagt, daß sie ohne großes Nachdenken ihren Bio- und
Schlaf-Rythmus schon einmal getrost über Bord werfen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen