Ehemänner sind schon komisch - Der Guide für die (nicht-) ägyptische Ehefrau
Kapitel 7 - Messis
Eine weitere Eigenart des ägyptischen Habibys ist, eine der
(nicht-) ägyptischen Ehefrau spätestens dann offenbarte, wenn es
einmal um das Thema Ausrangieren geht.
Hat die (nicht-) ägyptische Ehefrau einmal das Bedürfnis aus zu
sortieren oder gar zu entsorgen, gilt es mit aller größter Vorsicht
an dieses Vorhaben heran zu gehen.
Der ägyptische Pantoffelheld liebt sein Eigentum. Insbesondere
dann, wenn er es eigentlich gar nicht mehr braucht.
So kommt es vor, daß eine ausgedehnte Aufräum-Aktion auch gerne
mal in ein Weltkriegs-Szenario umschlägt.
Schmeißt die (nicht-) ägyptische Ehefrau wohl möglich eines der
heiß geliebten Eigentümer, des ägyptischen Ehemannes weg, ohne es
vorher mit ihm abgesprochen zu haben, ist es gegebenen falls bald
soweit, daß er danach sucht oder ihr zu verstehen gibt, daß sie es
verlegt oder gar absichtlich versteckt haben könnte.
Das zu erwartende Donnerwetter sei hier noch einmal ins Gedächtnis
gerufen.
Ägyptische Männer heben alles auf. Alles heißt hier wirklich
alles. So wird das ausgelatschte Paar Schuhe zum hundertsten Mal in
den Schrank gelegt, weil man es ja demnächst zum Schuster bringen
will, der zerbrochene Teller wieder in den Schrank zurück gestellt,
weil er ja nur eine einzige Ecke vermißt oder der Yoghurtbecher
ausgespült und in den Küchenschrank verbannt, weil man ihn
eventuell als Vorratsdose für irgend einen Kleinkram zu nutzen
gedenkt.
Zugegebener Maßen hat diese Angewohnheit, des Dauer-Aufbewahrens
durchaus ihr Gutes. So kann man noch nach Jahren nachvollziehen wann
in der Zeitung das letzte Mal der Weltuntergang angekündigt wurde
oder hat zumindest auf Jahrzehnte einen Vorrat an
Glasreinigungsutensilien parat.
Der (nicht-) ägyptischen Ehefrau mag dieses Verhalten vielleicht
ein wenig suspekt vorkommen, lebt sie doch in einer Weise, in der es
ihr spielend gelingt, eine Scheibe auch mit Hilfe anderer Mittel, als
Zeitungspapier, zu reinigen oder gar einen zerbrochenen Teller durch
einen Heilen zu ersetzen.
Dennoch sei hier noch einmal gesagt, daß der holde Hausherr sein
Eigen liebt und somit einen willkürlichen Eingriff in Selbiges nur
bedingt mit Verständnis würdigt.
Ist die (nicht-) ägyptische Ehefrau nicht vom Nutzen der
unzähligen Unnötigkeiten zu überzeugen, versucht man ihr doch
wenigstens durch Aufschub des Vorhabens zu entkommen.
Als Tip kann hier angebracht werden, daß Stück für Stück zu
einem Erfolg gelangt werden kann, wenn man sich behutsam und clever
an diese prikäre Angelegenheit heran tastet.
So macht die (nicht-) ägyptische Ehefrau gelegentlich ihren
Unmut, über die fehlenden Abstellmöglichkeiten in ihrem
Hoheitsgebiet, der Küche, durch Anklage freie Bemerkungen Luft oder
stößt ganz zufällig in regelmäßigen Abständen gegen einen vom
ägyptischen Dauermessi aufbewahrten Gegenstand.
Mit der Zeit wird er sodann damit beginnen, der (nicht-)
ägyptischen Ehefrau zu signalisieren, daß sie doch vielleicht
einmal etwas besser organisieren könne. Hier ist der Zeitpunkt
erreicht, an dem sie nun ihren lange geplanten Anschlag auf das
unnütze Gehorte, ihres Lieblings in die Tat umsetzen kann.
An dieser Stelle ist jedoch allergrößte Eile geboten! Da eine
solche Phase im Allgemeinen nur Bruchteile anhält und man
andernfalls Gefahr läuft sein Vorhaben erneut zu verschieben, sollte
die (nicht-) ägyptische Ehefrau schleunigst zum Müllsack greifen
und alles ihr Unliebsame versenken, solange noch die Zeit dafür ist.
Beschwichtigend sei hier gesagt, daß der ägyptische Nerventöter,
für sein Messi-Dasein entschuldigt ist, sind Ägypter doch in der
erstaunlichen Lage, Gegenstände bis zum Erbrechen zu nutzen und
selbst nach entgültigem Verschleiß, durch Guinessbuch-Rekord
verdächtige Methoden, wieder in Gang zu bekommen.
Abschließend kann man an dieser Stelle jeder (nicht-) ägyptischen
Ehefrau nur zur Geduld und Bedächtigkeit raten und ihr in Erinnerung
rufen, daß sich in jedem Ägypter ein kleiner oder größerer Messi
verbirgt.
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